Infrastruktur in Oberfranken

Sonntag, 27. November 2011 |  Autor:

Der Bezirksverband Oberfranken der PARTEI FÜR FRANKEN fordert die konsequente und schon lange ĂŒberfĂ€llige Umsetzung des bayerischen Landes-entwicklungsprogramms (LEP).

Das LEP wurde bereits 2006 vom Bayerischen Landtag verabschiedet.

Es besagt, dass alle bayerischen Landesteile gleich zu behandeln und zu fördern sind.

Hier sind eine erhebliche Diskrepanz und ein unbedingter Handlungsbedarf zu erkennen.

Im krassen Gegensatz hierzu steht die vor einiger Zeit veröffentlichte Empfehlung  des Zukunftsrates der Bayerischen Staatsregierung vom Dezember 2010.

Es besagt z. B: (Zitat) „MĂŒnchen ist Bayern“, oder „Metropolregionen wie z.B. MĂŒnchen besonders zu fördern sind“ und „sich spezielle Gebiete außerhalb der Reichweite der Leistungszentren wie Passau nach Österreich, WĂŒrzburg nach Frankfurt/Main aber auch Oberfranken nach Sachsen orientieren sollen“. Der aufmerksame BĂŒrger kann schon feststellen, dass diese Empfehlungen des Zukunftsrats bereits seit LĂ€ngerem brachial in die Praxis umgesetzt wurden und weiterhin auch werden.

Warum wird wohl die Bahnstrecke Hof – Reichenbach elektrifiziert, wĂ€hrend man gleichzeitig in die Metropolregion NĂŒrnberg noch mit Ă€lterer Antriebstechnik unterwegs ist?

Die Bahnstrecke Hof – NĂŒrnberg wurde zwischen 1844 und 1848 im Zuge der Ludwig-SĂŒd-Nord-Bahn erbaut und seitdem praktisch nicht mehr erweitert bzw. moderneren Anforderungen angepasst, wie eben der Elektrifizierung. Zudem verlĂ€uft diese Strecke zwischen Bayreuth und Hof z.T. noch eingleisig! Hier sei noch ergĂ€nzt, dass das die einzige Bahnstrecke in ganz Bayern ist, die nach dem 2. Weltkrieg infolge von Reparationsleistungen rĂŒckgebaut wurde, aber bis heute nicht wieder auf den ursprĂŒnglichen zweigleisigen Zustand modernisiert wurde.

Vergleicht man verschiedene Fahrzeiten laut DB-Auskunft online miteinander, so kommt man ebenfalls auf horrende Unterschiede hinsichtlich der Fahrzeiten:

So zum Beispiel,

– braucht man nur 67 Minuten Reisezeit fĂŒr ca.170 km von NĂŒrnberg nach MĂŒnchen, dank ICE,

– von NĂŒrnberg nach Hof, ca. 140 km, benötigt der Zug 100 Minuten

– und schließlich fĂŒr ca. 63km von Hof nach Bayreuth 52min.

Mit dem Zug braucht man also von NĂŒrnberg nach MĂŒnchen fĂŒr eine fast 3mal so weite Entfernung nur 15 Minuten lĂ€nger.

Sieht so eine Gleichbehandlung der Regionen aus?

Will man von Hof nach Frankfurt/Main mit der Bahn reisen braucht man fĂŒr 351 km ĂŒber vier Stunden Fahrzeit und muss mindestens einmal umsteigen.

Zum Vergleich: Von NĂŒrnberg nach Frankfurt ist die Reisezeit, ohne umzusteigen, nur 2 Stunden fĂŒr 230km.

Bleibt also nur das Fliegen, zwei FlĂŒge pro Tag, von Hof nach Frankfurt; MinisterprĂ€sident Seehofer und der CSU sei es gedankt.

Noch ein weiteres Beispiel:

Die 3. Startbahn des MĂŒnchner Franz-Josef- Strauß Flughafens.

Hier gibt es zu Recht massive Proteste der dortigen Bevölkerung und der UmweltschĂŒtzer. Denn beim Bau der 3. Startbahn werden wertvolle Naturschutzgebiete vernichtet und viel Lebensraum, auch bedrohter Arten, zerstört. Weshalb greift man dann nicht einfach auf die freien KapazitĂ€ten des NĂŒrnberger Flughafens und ggf. des Hofers zurĂŒck.

Eine schnelle Zugverbindung wĂ€re jedenfalls von NĂŒrnberg nach MĂŒnchen vorhanden.

Dies wÀre ein Handeln im Sinne des Landesentwicklungsprogrammes und damit im Interesse des verkehrstechnischen Ausgleiches bayerischer Regionen.

Das hĂ€tte zudem auch den Vorteil, dass die Bevölkerung um den Raum des MĂŒnchner Franz- Josef- Strauß Flughafens in den NĂ€chten ruhiger schlafen könnte.

Hiermit solidarisiert sich der Bezirksverband mit den Gegnern der 3. Startbahn.

Der Bezirksverband Oberfranken der PARTEI FÜR FRANKEN fordert deshalb die Bayerische Staatsregierung auf:

Setzen Sie endlich das, was schon lÀngst beschlossen ist.

Realisieren Sie das Landesentwicklungsprogramm fĂŒr Bayern, also auch fĂŒr unsere oberfrĂ€nkische Region.

gez. Stefan Fuchs

stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes Oberfranken

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Thema: Allgemein

Vielen Dank für Ihre zahlreichen Zuschriften und Ihr damit zum Ausdruck gebrachtes Interesse an einem gleichberechtigten Franken in Bayern.

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